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1. Das Altertum - S. 17

1907 - Leipzig : Voigtländer
§ 16. Geschichte der Perser. yj Das perserreich erhielt ein festeres Gefüge. Die Staats- Despotische gemalt des „Großkönigs" war unbeschränkt (Despotismus); in seiner Hand lag Leben und Gut aller Untertanen. Nur wenige durften ihm nahen, und roem der Zutritt gestattet ward, der mußte sich vor dem Herrschersitz niederwerfen. Sein glänzendes hoflager (15000 Menschen) hielt der König vor xömgs-getööhnlich in Susa, der Reichshauptstadt, außerdem inpersepolis, in f,of dem kühlen Lkb ätana und später in Babylon, Rm Hofe erzog man die Söhne der vornehmen, um sie zu erfahrenen und zuverlässigen Beamten heranzubilden. Das ganze Land wurde in 20 Satrapien (Statthalterschaften)innere (Eineingeteilt. Die Satrapen hatten für Recht und Ordnung und für die Er-Hebung der Steuern zu sorgen. Rufseher und Horcher, die „Rügen" und „Dhren" des Königs, überwachten die hohen Beamten, und eine Rrt Polizei die Bevölkerung. Heerstraßen waren durch das ganze Land gezogen. Don drei zu drei Meilen sah man auf ihnen Stationshäuser; hier standen stets Berittene zur Beförderung königlicher Botschaften bereit, hier gab es Herbergen für Reisende. Rn wichtigen Punkten wurden Festungen angelegt. Besatzungen Kriegswesen wurden durch das Land hin verteilt; die zuverlässigste Heerschar war die persische Truppe von 10000 „Unsterblichen", die dem König als Leibwache dienten, von viel geringerem wert waren die ungeübten Massen, die für größere Kriegszüge in den anderen Provinzen aufgeboten wurden. Ris Flotte des Reiches dienten die Schiffe der kleinasiatischen Griechen-ftäbte, der Phönizier und der Ägypter. Darius förderte den Rnbau des Landes, den die (Drmuzblehre den candbau Persern zur heiligen Pflicht machte. Er hob den Handel durch Ein- Seif führung einheitlicher Münze (der Golddareikos galt etwa 20 Mark) und durch den Bau von Handelsstraßen, Brücken und Kanälen; so vollendete er den von Necho begonnenen Kanal vom Nil zum Roten Meere (§ 4, 3). Durch Besteuerung des Grundbesitzes, durch Wege- und steuern Wasserzölle beschaffte er die Mittel für die Verwaltung des Landes. Das persische Volk sagte von seinen drei ersten Königen: „Eqrus war ein Vater, Kambyses ein Herr, Darius ein Kaufmann." 4. Terxes, der Sohn des Darius, setzte den Kampf gegen die Griechen versau des foit. Unter ihm begann der verfall des Reiches, das endlich von dem Reuf|Cs mazedonischen Könige Rlexander dem Großen unterworfen wurde (§34—36). ilnbrä, Lehrbuch d. Gesch. f. höh. Mädchenschulen. I. 2

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 36

1847 - Berlin : Reimer
36 Bergland) und Liegliitz (die Gebirgsgegenden, Görlitz, Bunzlau re.), sodann die großen Städte auch der anderen Provinzen sehr vortheilhaft aus. Diese Betrieb- samkeit kommt auch dem, durch Staatsverträge, weise Gesetze und Ordnungen, vortreffliche Posteinrichtungen, eine mehr als 100 Mln. lange Küste, zahlreiche Binncnschifffahrtslinien und Straßcnaulagen begünstigten, Handel und Ver- kehr zu Gute, wenngleich der Sundzoll und die eigenthüml. Vcrh. der balti- schen Länder dem Scehandel, — u. die strenge Sperre der östlichen Grenze dem binnenländischen Verkehr, namentlich der nicht-deutschen Provinzen, harte Fesseln anlegen. Dennoch kauft man vom Auölaude vorzüglich nur Kolonialwaaren und Natur-Produkte, die großeutheils als verarbeitete Maaren, neben den über- schüssigen Noh-Erzeugnissen des heimischen Bodens (vorzüglich Holz, Getreide, Kohlen), wieder ins Ausland gehen. 35. Staatseinrichtung. — Der Staat ist eine nach dem Rechte der Erstgeburt in männlicher Linie erbliche ständische Monarchie. Die Pro- vinz ial-Landstände, der Staatsrath u. mehr noch (seit d. 3. Februar 18-17) der Vereinigte Landtag haben Einfluß auf die G e se tzg e b u n g, aber der König ist verfassungsmäßig im alleinigen Besitz der vollziehenden und — mit Ausnahme der Besteurung — auch der gesetzgebenden Gewalt. Das S taats- Ministerium steht au der Spitze der Staatsverwaltung. — Auf Grund geschichtlicher Verhältnisse ist der Staat für administrative, polizeiliche und finan- zielle Zwecke in Provinzen (Ober-Präsidien), sodann in Rücksicht aus die Bedürfnisse der inneren Verwaltung in Regierungs-Bezirke (Regierungs- Kollegien) getheilt worden, welche letztere wieder in landräthliche Kreise und städtische Polizei-Direktionen zerfallen. — Für die Rechtspflege, welche in den neuen Prov. meist nach anderen Gesetzbüchern gehandhabt wird, als in den älteren, eine andere Eintheilung; — die kirchliche Verwaltung stimmt ebenfalls nur, so weit sie sich auf die evangelischen Einw. bezieht, mit der polizeilichen vollständig, für die katholischen aber nur theilweise überein. — Von größter Wichtigkeit, und zwar nicht allein für politische Zwecke, ist das berühmte, auf allgemeine Kricgsdicnstpflichtigkeit gegründete, die Wehrhaftigkeit der ganzen Nation und ihre schleunigste Kriegsbereitschaft, zugleich aber auch ihre moralische Erziehung beabsichtigende und befördernde Wehr-System des Staates. — Stehendes Heer und Landwehr ersten und zweiten Aufgebots (mehr als 500000 M., von denen über 300000 den ersten beiden Klassen angehören). — Eintheilung in 9 Armee-Corps (General-Commando's), deren Ersatzbezirkc der provinziellen Eintheilung nicht durchgängig entsprechen. — Von der größten Wichtigkeit für die Armee ist das M il i ta i r-U n terri ch t s w esen. — Außer dem Heere werden zur Landesvertheidigung eine Reihe tüchtiger Festungen unterhalten (s. oben!). Zahlreich sind die Anstalten zur Erzeugung und Auf- bewahrung von Kriegsbedürfnissen. — Iv. Der österreichische Staat. A. Topische Verhältnisse, a. Jni Allgemeinen. 36. Lage und Begrenzung, Landesbeschaffenheit (wie oben zu behandeln). —

3. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 74

1902 - Leipzig : Hirt
74 Dritte Periode. Die Zeit der Umwlzungen. seines von den Nihilisten ermordeten Vaters einnahm, wahrte den Frieden. 3. Ausbau des Reiches. Bei der Haltung der Nachbarstaaten mute der alte Grundsatz zur Geltung kommen: Wenn du deu Frieden willst, so bereite dich auf deu Krieg vor!" Daher wurde dem Heer-wesen eine rastlose Sorgfalt zugewandt. Die Ausrstung und Be-waffnnng (Magazingewehr) wurde mglichst verbessert und die Anzahl der Truppen vermehrt.61) Eine starke Flotte der besten Panzerschiffe (Fig. 154) ist stets bereit zum Schutze des auswrtigen Handels und der Kolonien, deren Grndung 1883 begann: Togo-Land, Kamerun, Dentfch-Ost-Afrika, Deutfch-Sdwest-Afrika, Marschall-Inseln, Kaiser-Wilhelms-Land, Bismarck-Archipel. Im Reiche selbst wurden Verkehr und Handel mchtig gefrdert durch die Einrichtung der deutschen Reichspost (mit Telegraph und Fernsprecher) uuter dem Staatssekretr von Stephan, dem Grnder des Weltpostvereins, durch die Vermehrung und Verstaatlichung der Eisenbahnen und durch den Bau von Kanlen. Der bedeutendste unter den letzteren ist der 1895 eingeweihte Kaiser-Wilhelms-Kanal (Nord-Ostsee-Kanal), der den doppelten Zweck hat, die Ksten-Verteidigung und die Handelsschiffahrt zu erleichtern. Eine wesentliche Erleichterung des Handelsverkehrs war es auch, da die bisher ganz verschiedenartigen Mnzen, Mae und Gewichte nach der Zehn-teilung einheitlich geordnet wurden. Wilhelm I. machte es sich zur Aufgabe, die Beseitigung der gesell-schaftlichen Mistnde, welche sich seit der Ausbreitung der Maschinen-arbeit und der Fabriken ( 90, 3) auch in Deutschland fhlbar machten, wenigstens anzubahnen.^) Gegen die um sich greifenden Whlereien der Sozialdemokratie, welche die Grundlagen des Staates zu untergraben drohten und sogar zwei Mordversuche gegen den Kaiser zeitigten, wurden strenge Gesetze erlassen. Zugleich aber wurden segensreiche Einrichtungen, um das leibliche Wohl der arbeitenden Klassen zu frdern, tu Angriff genommen: die Kranken- und die Unfallversicherung wurden eingefhrt, die Invaliditts- und Altersverficheruug wurde vorbereitet. Die Sozialdemokratie ist hervorgegangen aus der Unzufriedenheit der Arbeiter mit ihrer Lage. In Frankreich zeigte sich diese Richtung schon unter der Regierung Ludwig Philipps ( 91, 1); in Deutschland erhielt sie in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhnnderts durch den Breslauer Schriftsteller Lassalle grere Verbreitung. Er brachte einen deutschen Arbeiterverein zu stnde und verlangte, da aus die Herrschaft des Kapitals die des Arbeiterstandes folge. Marx versuchte

4. Verschüttete Römerstädte, die Römer in den Provinzen, Lager und Soldatenleben, Religion und Philosophie, der Ausgang des römischen Weltreichs - S. 98

1884 - Leipzig : Freytag [u.a.]
— 98 — Da die Provinzen, in denen eine oder mehrere Legionen lagen, wie wir sahen ausschließlich der militärischen Verwaltung unterstanden, wurden auch die öffentlichen Bauten daselbst von den Soldaten ausgeführt — indem alles vom strategischen Standpunkt aus angesehen ward. Es handelte sich um gute Kommunikationen, schon der Verpflegung wegen; daher baute man Brücken und Straßen, deren Meilensteine vom Legionslager aus numeriert wurden. Man legte Kanäle an, leitete Sümpfe ab, bewässerte trocken gelegene Landstriche. In Syrien wurden Fig. 42. • ! Römischer Mllitär-Arzt. (Traianssäule.) die Soldaten einmal verwendet, um Heuschrecken zu vertilgen, in Afrika um Heu zu machen. Kaiser Probus kommandierte die illyrischen Truppen dazu, Weinberge zu pflauzen. Mit der materiellen Hebung der Provinz gewann diese auch militärisch an Wert. Gelegentlich petitionierte eine in einem benachbarten Verwaltungssprengel gelegene Gemeinde um die Überlassung eines Militärtechnikers, damit er in ihrem Gebiete ein öffentliches Bauwerk zustande bringen helfe — was in berücksichtigungswerten Fällen, wenn das Gesuch allenfalls gleichzeitig durch den

5. Heimatkunde der Kreise Aschersleben, Calbe, Oschersleben und Wanzleben - S. 69

1897 - Breslau : Hirt
Kreis Oschersleben. 69 Zu erwähnen ist ferner das Freikreuz zu Croppenstedt. Dasselbe ist 4,4 m hoch und hat auf jedem Kreuzesschenkel ein kleineres Kreuz stehen. Die 3 oberen Arme und die beiden kleinen Kreuze sind nach vorn mit Ornamenten in den Feldern ausgefüllt. In der Mitte des großen Kreuzes ist das vielfach behelmte große brandenburgische Wappen angebracht. Am Standpfosten des Kreuzes erblicken wir das Wappen der Stadt, und darunter befinden sich bis zum Fuße 8 Wappen von Bürgermeistern. Auf der Rückseite sieht man 9 Wappen mit Namen. Der Fuß des Kreuzes ist auf allen 4 Seiten mit einem Löwenkopfe geziert. Das Kreuz ist zum Andenken an die Erteilung verschiedener Privilegien an die Stadt von der kursürst- lichen Regierung zu Brandenburg im Jahre 1851 errichtet worden. Auf dem Rathause wird ferner ein silberner Becher aufbewahrt, der „Croppen- stedter Vorrat" genannt. Derselbe hat eine Höhe von 26 cm. Auf dem Deckel be- findet sich eine kleine Figur, die einen auf seinem Hörne blasenden Hirten mit seinem Hunde darstellt. An den Becher knüpft sich die Sage von einem Hirten, dem in einem Jahre 14 Kinder geboren seien. Die Veranlassung zu dieser Sage läßt sich aber nicht feststellen. Auf dem Rathause befinden sich ferner zwei seidene Fahnen, deren eine mit zwei Zipfeln ausgeschnitten, aber sehr zerrissen und ohne Aufschrist ist. Die andere hat Kurfürst Friedrich Iii. 1689 den Croppenftedter Reitern geschenkt: sie zeigt auf der einen Seite einen Reiter in voller Bekleidung aufgestickt, auf der anderen Seite die Ge- rechtigkeit mit der Binde vor den Augen, in den Händen Schwert und Wage, alles im Lorbeerkranz. Die Einführung stehender Garnisonen machte den Reiterdiensten in Croppenstedt ein Ende. Über dieselben erfahren wir folgendes: Lndolph Lange, der Sohn eines Ackerbürgers aus Croppenstedt, wurde ums Jahr 1200 Erzbischos zu Magdeburg. Er ließ im Jahre 1204 eine Kompanie Reiter in seinem Geburtsorte anwerben, die er dem Kaiser Philipp übersandte, der sich im Kriege gegen die Böhmen befand. Die Reiter kämpften so tapfer, daß sie nach Beendigung des Krieges der Erzbischos als seine Leibgarde beibehielt. Der Kaiser begnadigte ihre Stadt mit verschiedenen Privilegien. Bis zum dreißigjährigen Kriege behielten die folgenden Erzbischöfe von Magdeburg diese Reiter im Solde. Nach dem dreißigjährigen Kriege wurden in Croppenstedt 27 oder 28 Ackerleute mit den dortigen wüst gewordenen Ackerhöfen be- lehnt; dafür hatten sie von nun an die Reiterdienste zu übernehmen. Sie waren zur Wache und zur Begleitung des Landesherrn und zur Bewachung der Heerstraßen verpflichtet. Die Reiter trugen blaue Uniform. Sie hatten einen Ausreiter, einen Korporal und zum Anführer den jedesmaligen Bürgermeister von Croppenstedt. Der Große Kurfürst pflegte bei Reisen in unserer Provinz in Groningen zu resi- dieren und ließ sich dann von den Croppenstedter Reitern bewachen. 3. Groningen, 3170 Einwohner. Groningen, an der Bode gelegen, hat eine Superintendentur, ein Amts- gerkht und ein Postamt. An Fabriken besitzt Groningen eine Zuckerfabrik, eine Zuckerraffinerie und eine Papierfabrik. Die älteren Namensformen sind Groninga, Gronninga, Gronigge, Gruninge, Gruninga, noch bis in neuere Zeiten häufig Grüningen. Im Jahre 934 schenkte König Heinrich I. dem Grafen Siegfried den Hof Gröningen, Croppenstedt und Ammendorf. Zuerst ist nur von einer Burg Gröuingen die Rede, welche in Kloster Gröningen gelegen und zwischen 1253—1289 mit Bestimmtheit erbaut ist. Einzelne Teile dieses Schlosses sind im 15. und 16. Jahrhundert umgebaut worden. Ein

6. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 159

1916 - Stuttgart : Franckh
159 Ein zum Taubenschlag umgebauter Pariser Automobil-Omnibus mit im französischen Heeresdienst stehenden Brieftauben und ihrem Wärter. tauben häufig, und das hier wiedergegebene Bild zeigt die Tiere in ihrem Feldquartier bezw. auf dem Dach eines eigens für sie hergerichteten Pariser Antomobil-Omnibnf-ses. Es ist nicht uninteressant, daran zu erinnern, daß in den vom Krieg betroffenen Ländern die Behörden schon wiederholt nicht nur das Halten von Brieftauben, sondern überhaupt von Tauben streng verboten haben, eine - Vorsichtsmaßnahme, die die Verwendung der Tauben zu Spionagezwek-ken verhindern sollte. Namentlich in Belgien, wo die Spionage ja bekanntermaßen in ausgedehntester Weise organisiert ist, war ein derartiges Verbot geradezu eine zwingende Notwendigkeit. Daß aber trotzdem noch insgeheim Brieftauben im englischen Spionagedienst stehen, wird am besten bestätigt durch ein vor kurzem in England erlassenes Verbot, das sich gegen das Erschießen oder Einsperren von Brieftauben richtet, weil diese „für gewisse Zwecke in Verbindung mit dem Dienst Seiner Majestät gebraucht werden". -z- Das Amselfcld (serbisch Kosovo Polje) ist eine etwa 50 km lange und 5—20 km breite, gutbevölkerte Beckenlandschaft im Jbargebiet. Es ist ein altes Kampffeld. Mehrmals schon stießen hier die Serben und die Türken aufeinander. Berühmt ist die Schlacht am St. Veitstage (15. Juni) 1389. An diesem denkwürdigen Tage traten die gesamten Streitkräfte der verbündeten Fürsten Stefan von Bosnien und Lazarus von Serbien, von Bulgarien unterstützt, an den Ufern des Labflüßchens den sie bedrohenden Türken entgegen. Da aber bei ihnen die Oberleitung nicht einheitlich war und ihre Gegner die bessere taktische Schulung hatten, so unterlagen sie. Dann fiel im Jahre 1448 Johannes Hunyadi, der Gubernator (Reichsverweser) "von Ungarn, mit etwa 24 000 Mann in Serbien ein und stieß auf dem Amselfelde mit den Türken zusammen. Am 19. Oktober wurden die Ungarn entscheidend geschlagen, und ihr Führer fiel nuf_ der Flucht in die Gewalt des Serbenfürsten. In den folgenden Jahrhunderten zogen wiederholt türkische Heere auf diesem Wege gegen Ungarn und Österreich heran und umgekehrt drangen später in den großen Türkenkriegen Kaiserliche Armeegruppen bis hierher vor. schließlich eroberte während des ersten Balkankrieges der serbische General Bozajankowitsch im Oktober 1912 das Amselfeld zurück und hielt am 9. Oktober in Prischtina seinen Einzug. Die militärische Bedeutung dieser rings von hohen, bewaldeten und schlecht Wegsamen Mittelge-birgs- oder Berglandsformen eingeschlossenen Gegend bilden die vielen Hanptver-kehrslinien, die hier alle zu einem Knotenpunkt zusammenlaufen: Gegen Süden, nach Mazedonien, führt eine Straße und eine Eisenbahn durch das Lepenaetal und den Engpaß von Kaschanik in das Wardartal über üsküb^nach Saloniki, gegen Norden laufen eine Straße und eine Eisenbahn längs des Jbartals in das Tal der westlichen Morava Beförderung eines schweren Geschützes auf schlechter, durch starke Holz-schwellen und Planken fahrbar gemachter Straße.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 92

1882 - Freiburg : Herder
Drittes Buch Aon dem Knde der Kreuzzüge öis zur Entdeckung Amerikas und der Reformation. Deutschland von Rudolf I. bis Maximilian I. (1273-1519.) Z>as Interregnum oder das Awischenreich. (1216—1273.) § 1. Schon im Jahre 1246 hatte ein Teil der deutschen Fürsten dem zum König gewählten Konrad Iv. einen Gegenkönig gegeben in der Person des thüringischen Grafen Heinrich Raspe. Als dieser starb, erhoben dieselben Fürsten den Grafen Wilhelm von Holland auf den Thron. Konrad mußte vor der Heeresmacht Wilhelms zurück- weichen und letzterer fand immer mehr Anhang, sowie nach Konrads Tode (1254) auch ziemlich allgemeine Anerkennung. Er wurde aber schon im Jahre 1256 auf einem Feldznge gegen die friesischen Bauern erschlagen. Nun folgte eine trübe Zeit für Deutschland, das Interregnum oder Zwischenreich, die sogen, „kaiserlose, schreckliche Zeit". Ein Teil der Fürsten wählte nämlich den englischen Prinzen Richard, ein anderer den König Alfons X. von Castilien (1257)! Keiner von ihnen war ein wirklicher König, Deutschland war ohne Oberhaupt und alle Ordnung hörte auf. Die Großen führten Kriege, die Burgherren Fehden und ihre Knechte schwärmten als Räuber und Mörder umher. Viele Burgen wurden Raubnester, auf den Straßen und schiffbaren Flüssen konnten die Kaufleute ihre Waaren nur unter bewaffnetem Geleite ver- senden oder mußten die Sicherheit (Geleite) von den Herren mit schwerem Gelde erkaufen; überdies erhoben diese neue willkürliche Straßen- und Flußzölle. Das wehrlose Landvolk verzweifelte, viele Städte aber schloffen Schutzbündnisse, denen auch einige besser gesinnten Landesherren beitraten.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 102

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 102 — a) es konnten keine Finanzen im Innern aufgebracht werden, b) es konnte kein Schutz nach außen gewährt werden» 3. Durch das Versagen des Gemeinsinns unter den einzelnen Staatswesen: a) vielfach hemmte einer den ändern: die Zölle, Stapelrechte und V erkaufsrechte störten unausgesetzt einen geregelten Handelsverkehr, b) vielfach suchte man den eigenenvorteil im Nachte i 1 der anderen : a) Wasserstraßen waren oft unbenutzbar, weil ein einziger Anlieger gerade darin seinen Vorteil sah, daß durch Unterlassen der Flußregulierung der neue Weg nicht eröffnet werden konnte, ß) L andstraßen wurden mit oftmals großem Auf-wande allein deshalb neu angelegt, weil dem Nachbarn dadurch der Verkehr abgezogen wurde. 241. Warum erlahmten Gewerbe und Industrie während des Dreißigjährigen Krieges? 1. Die Städte und Bürger verarmten vollständig: a) zu dem wenigen noch vorhandenen Kapitale fehlte der alte Unternehmungsgeist [231], b) zu dem Mangel an Mitteln kam das Fehlen nachfragender Käufer. 2. Die Zünfte waren nur noch schwächliche Überreste des alten Genossenschaftswesens [577, 578]: a) sie hatten mit der Übergabe der Städte an die Landesherren ihre frühere Bedeutung für die städtische Verwaltung eingebüßt [I, 463; Ii, 231, 232], b) sie gingen unter vollständigem Versagen schöpferischer Kraft in handwerksmäßigem Kleinbetriebe auf [577, 578], 242. Wie war das Heerwesen im Dreißigjährigen Kriege beschaffen? 1. Am Anfänge des Krieges zahlten die Fürsten den gemieteten Truppen Sold: es bestanden die Söldnerheere: a) der Unterhalt dieser Heere war sehr kostspielig, b) der Sold wuchs mit dem Fortschreiten des Krieges ins unerschwingliche. 2. Später ließen die Heerführer der hohen Kosten wegen die Heere sich durch sich selbst unterhalten: es ent-standen die Bandenheere : a) der Unterhalt des Heeres beruhte auf Kontributionen, Brandschatzungen und Plünderungen,

9. Die neuere Zeit - S. 107

1872 - Paderborn : Schöningh
- 107 — Vertrieb gewisser Waaren ausschliesslich gestattet wurde, bedeutend gehemmt. Die Handelswege und Verkehrsstrassen wurden verbessert, und durch Anlage von Canälen, unter denen der von Languedoc oder der Canal du midi der bedeutendste ist, wurde die Verbindung zu Wasser befördert. Der Handel mit überseeischen Ländern wurde durch Anlage von Colonien und durch Handelsverträge gehoben. Der Ackerbau erfreute sich nicht in gleichem Masse der Fürsorge des Ministers; daher fühlten die Landbewohner den Druck der kostspieligen Regierung mehr als die gewerbtreibenden Städte. b) Das Kriegswesen erhielt durch den Kriegsminister Louvois einen neuen Aufschwung. Dieser verbesserte die Bewaffnung durch Einführung des Bajonnets, hob das Ansehn des bisher wenig geachteten Soldatenstandes und führte eine strenge Kriegszucht ein. Das Heer belief sich auf eine Friedensstärke von 100,000 und eine Kriegsstärke von 300,000 Mann und war damals schon der Zahl nach bei weitem das stärkste in Europa. Der Ingenieur Vauban sicherte das Land namentlich an der Nordostseite durch eine doppelte Reihe vortrefflicher Festungen. Tüchtige Feldherrn, wie Conde, Turenne, Luxembourg, Catinat, Vendome, Villars standen an der Spitze der Heere. c) Literatur und Kunst. Nach dem Beispiele Ri-chelieus, des Gründers der französischen Academie, legte der König mehre Academien an. Die Academie des inscrip-tions et des lettres beschäftigte sich mit der Alterthumskunde und Philologie, die Academie des sciences mit der Mathematik und den Naturwissenschaften, die Academie des beaux arts mit den schönen Künsten. Daneben gab es noch eine Academie der Malerei und der Baukunst. Die französische Literatur erlebte unter ihm ihr goldenes Zeitalter. Unter den Dichtem glänzte Moliere (f 1673) als Lustspieldichter, Corneille (t 1685) und Racine (f 1699) als Tragiker. Jean de Lafontaine wurde als Fabeldichter, Boileau als Satiriker und Kunstrichter berühmt. Als Kanzelredner ragten Bossuet, Massillon und Fenelon, der Verfasser der Abenteuer des Telemach, hervor. Die Baukunst erhielt, obwohl Ludwig grosse Summen auf den Ausbau seines glänzenden Lustschlosses zu Versailles und die Verschönerung der Tuilerien und des

10. Die Völker und Staaten der Erde - S. 662

1845 - Berlin : Duncker & Humblot
662 Abschn. 2. Das gorman. Europa. Kap. 8. Niederlande u. Belgien. zial-Grichtshöfe, die „Arrondisscments-Regtbanken" und die Kanton-Gerichte die mittleren und unteren. — Die Finanzverwaltung der Niederlande ist zur Zeit sehr schwierig und verwickelt, da die National-Schuld eine bedeutende Höhe erreicht hat *) und die laufenden Staats - Ausgaben von den gewöhnlichen Einnahmen nicht mehr ge- deckt werden. — Die niederländische Kriegsmacht zerfällt in das Land- heer und die Flotte, und ist auf eine der Eigenthümlichkeit des Staats wohl entsprechende Weise eingerichtet. Das Land - Heer besteht im Frieden nur aus schwachen Cadres, kann in- deß im Kriegsfälle, mit Hülfe der Schütterer', einer aus verschiedenen Aufgeboten bestehenden Landwehr, schnell auf einen Achtung gebietenden Fuß gebracht werden, wie die Er- fahrungen der Jahre 1834- beweisen **). — Außerdem ist nicht zu übersehen, daß die Vertheidigung der Niederlande, durch die eigenthümliche Natur-Beschaffenheit ihres Bodens, die zahlreiche» Moore, Seen, Teiche, ihre großen und kleinen, natürlichen und künstlichen Wasscrlinierr, wesentlich begünstigt wird. Der eigentliche Kern des Landes, die Provinzen im Norden der Waal und im Westen der Assel, kann überdies, freilich nur mit momentaner Aufopferung der Kultur-Inter- essen, durch ein Schleusenspiel fast ganz unzugänglich gemacht werden, wenn nicht der Winterfrost Eisbrücken über die an- gestauten Wasserflächen baut. Die starken Festungen: Bergen op Zoom, Breda, Gertruidenberg, Herzogcnbusch, Nymwcgen, *) I. I. 1841 erforderte sie über 21 Millionen Gulden jährliche Zinsen. **) Der Jahrgang 1843 der in Darmstadt erscheinenden „Allge- meinen Militair-Zeitung" enthält eine treffliche Darstellung des hollän- dischen Kriegswesens. Zwei andere, neuerdings erschienene Schriftchen erscheinen gleichfalls lesenswert!) : Denkbeeiden van een oud’ Soldant over eene zeimiger en doelinatiger Zamstelling van bet Nederland- sche Leger (Nymegen 1843) Und Bedenkingen van een jong’ Sol- dant, tegen eenige der Denkbeeiden van een oud’ Soldant over elc. (Ainersfoort 1843).
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